Donnerstag, 10. Februar 2011

Ist der Smart electric drive wirklich alltagstauglich?

In der Presse waren unterschiedliche Aussagen zur Reichweite zu lesen. Die Soll-Reichweite wird vom Hersteller mit 137 km angegeben. Dass Licht, Heizung, Scheibenwischer und Radio auch Strom von der Batterie zieht ist einsichtig, aber was bedeutet dies in der Realität?

Im Vorfeld hatte ich die Gelegenheit mit Herrn Peter Moos, Produkt Management Smart electric drive bei Daimler, einige Fragen los zu werden. Er machte mir Mut, dass bei defensiver Fahrweise die Fahrt von Böblingen nach Pforzheim und zurück möglich sein müsste. Als vorsichtiger Mensch habe ich mich bei meinem Arbeitgeber, der Hochschule Pforzheim, vergewissert, ob ein Aufladen während des Tages möglich ist.

Vor diesem Hintergrund konnte ich beruhigt am 3.2.2011 meine Fahrt nach Pforzheim antreten. Innerorts ist der Smart recht flott und spritzig. Auf der A81 Richtung Stuttgarter Kreuz ist die Versuchung die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km zu überschreiten gleich null. Auf der Strecke zwischen Stuttgarter Kreuz und Leonberger Dreieck wird ein Teil des verbrauchten Stroms wieder erzeugt. Von Leonberg bis Rutesheim ist unbeschränkte Geschwindigkeit möglich. Auf dieser Strecke konnte ich ohne Stress auf der rechten Spur fahren. Von der Ausfahrt Heimsheim bis Pforzheim fiel es wieder leicht, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.

An der Hochschule habe ich trotz einer verbleibenden Batteriekapazität von 65% den Smart ans Netz gehängt. Bis zum Mittag war der Ladevorgang schon abgeschlossen. Hinsichtlich der Heimfahrt am Abend habe ich mich an den Stau am Anfang der Woche auf der A8 zwischen Pforzheim Süd und Heimsheim erinnert. Am Dienstag stand ich zwischen 18 und 21 Uhr über zwei Stunden im Stau. Bei Minustemperaturen war es schon angenehm, dass der Dieselmotor für wohlige Wärme sorgte. Ich hatte mir schon ausgemalt, wie es mit dem Elektroauto wäre.

Daher habe ich bei der Heimfahrt diesen Streckennabschnitt gemieden. Mit dem Gefühl emissionsfreier Fortbewegung habe ich die Rückfahrt genießen können. Die beschränkte Geschwindigkeit hatte keine spürbare Auswirkung auf die benötigte Fahrzeit.

Zusammenfassend kann ich sagen - der Smart hat seine Jungfernfahrt hervorragend bestanden und ich fühlte mich wohl dabei.