Sonntag, 12. Juni 2011

Schon mehr als 5.000 Kilometer

Nun haben wir unseren E-Smart schon seit mehr als fünf Monate. Unser Stromer gehört zu unserem Alltag. Das zeigt auch die Fahrleistung von über 5.000 km. Überwiegend kommen die Kilometer von den Fahrten zwischen Böblingen und Pforzheim. Ohne zwischenzeitliches Aufladen schafft auch noch Umwege über Stuttgart usw. Da unser Stromtarif von 20 Uhr bis 8 Uhr und an Wochenenden günstiger ist, definieren sich dadurch die Ladezeiten.

Seit ein paar Wochen haben wir eine intelligente Ladestation in unserer Garage montiert. Allerdings konnte sie erst diese Woche in Betrieb genommen werden. Die notwendige Software für die Steuerung per iPhone steht auch noch nicht zur Verfügung. In Zukunft soll es möglich sein, dass wir der Ladestation per iPhone mitteilen können, wann unser Stromer wieder gebraucht wird. Aufgrund dieser Information entscheidet die Ladestation in optimaler Weise über die Ladevorgänge. Ein Schnellladen scheint allerdings nicht möglich zu sein.

In diesem Zusammenhang stellt sich für uns die Frage, welchen Nutzen öffentliche Ladestationen in naher Zukunft bringen. In der Presse wird darüber immer wieder öffentlichkeitswirksam berichtet. Gemäß unseren Nutzungserfahrungen haben wir bisher öffentliche Ladestationen nicht vermisst. Von der Vision, dass über eine große Menge gleichzeiitg angeschlossener E-Autos ein intelligentes Power-Management betrieben werden kann, sind wir sicherlich noch weit entfernt. Hierzu sind erstmal eine große Zahl von E-Autos notwendig.

Das Erreichen einer großen Anzahl stellt eine Herausforderung für die Hersteller aber auch für unseren Staat dar. Die beabsichtigten Fördermaßnahmen, wie Steuerbefreiung und Benutzung von Busspuren bzw. besonders ausgewiesene Parkplätze sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit ernsthaft zu hinterfragen. Entscheidend für die Nachfrage wird sicherlich der Preis sein, der entweder als Leasingrate/Mietpreis bzw. Anschaffungspreis zu zahlen ist. Persönlich sind wir gespannt auf die Preispolitik von Daimler für den Serienstart des Smart e-drive im nächsten Jahr. Immerhin ist die derzeitige Pilotserie zu einem monatlichen Mietpreis von über 800 Euro mit einer Vertragslaufzeit von vier Jahren am Markt.

Das Angebot von Mitsubishi  i-MiEV mit einem Preis von über 35.000 Euro muss seine Käufer noch finden. Andere Länder in Europa wie England und Frankreich bieten direkte Kaufzuschüsse von über 5.000 Euro. Die Bundesregierung konzentriert sich bisher eher auf die Forschungsförderung, die z.T. direkt den Automobilherstellern zufließt. Ob sich dadurch die Erschwinglichkeit für den Käufer ergibt, wird sich zeigen. Wir hatten in Deutschland auch schon mal ein technisch perfekt entwickeltes Bildschirmtext-System (BTX) nur keiner konnte es sich leisten, weil die Einstiegspreise für die Endgeräte prohibitiv hoch waren.